Was ist IPM?
Das Konzept der Integrierten Schädlingsbekämpfung (im Englischen: Integrated Pest Management oder kurz IPM) wird seit den 80er Jahren erfolgreich in Museen, Bibliotheken, Archiven und Depots angewendet. Dabei wird versucht die Applikation von Insektiziden zu vermeiden, vor allem durch den Einsatz von Prävention sowie mit alternativen (giftfreien) Bekämpfungsmaßnahmen. Insektizide wie Blausäure, Lindan oder DDT haben sich als schädlich erwiesen, nicht nur für die Objekte sondern auch für die Mitarbeiter-, Restaurator- und BesucherInnen der Museen.
Bei der Integrierten Schädlingsbekämpfung setzt man deshalb im Rahmen eines Gesamtkonzepts auf Prävention (dichte Gebäudehülle, reguliertes Klima, Reinigung und Quarantäne), Monitoring (Regelmäßige Kontrolle zur frühzeitigen Erkennung eines Befalls, Lokalisierung von Eintrittsstellen oder Befallsherden) und alternative Bekämpfungsmaßnahmen (N2, CO2 oder thermische Verfahren wie Frieren oder feuchteregulierte Wärme). Konventionelle Bekämpfungsmittel werden nur im Notfall eingesetzt. Diese Maßnahmen schützen die Objekte und die Gesundheit der RestauratorInnen, sind nachhaltig wirksam und vermeiden zusätzlich eine Schädigung der Umwelt. Regelmäßig wird dabei eine Risikoanalyse (risk assessment) durchgeführt.